von lmg-admin on 20. Oktober 2016
Unsere Kollegin Lena hat sich vor kurzem einen ganzen Tag lang dem Thema „Kommunikation“ gewidmet und dabei einiges gelernt: beispielsweise wie man SABTA umsetzt. Die Abkürzung SABTA steht für sicheres Auftreten bei totaler Ahnungslosigkeit.
Die 18 anderen Teilnehmer des Seminars – Rezeptionisten der Hotelkooperation PrivateCityHotels. aus 8 Städten Deutschlands und Österreichs – und ich konnten uns das Lachen kaum verkneifen als uns Kommunikationsexperte Ronny Hollenstein erzählte, dass das Konzept aus dem Schweizer Militär stammen soll. So ganz kann ich ihm das immer noch nicht glauben, aber die Methode ist effektiv – so viel steht fest.
In dem Seminar in Wiens ältestem Hotel, dem Hotel Stefanie, ging es vornehmlich darum, den Hotelgast und seine Bedürfnisse besser zu verstehen, mit dessen und den eigenen Emotionen bewusst umzugehen und sich über die unterschiedlichen Rollen im Klaren zu sein, in die man als Rezeptionist täglich schlüpft. Die Inhalte lassen sich aber wunderbar auf jedes Berufsbild übertragen und auch im Alltag einsetzen.
Immer mal wieder kommt es vor, dass man sich als Rezeptionist mit einem Gast konfrontiert sieht, der schlecht gelaunt ist, weil ihm etwas nicht passt. Wutentbrannt stürmt dieser auf einen zu und lässt all seinen Frust über seine nicht funktionierende Minibar aus. Dies kann im ersten Moment überfordern, man weiß nicht wie man reagieren soll. Hier hilft SABTA, die richtige Körpersprache und einen festen Stand zu erzeugen. So gibt man dem wütenden Gast das Gefühl der Aufmerksamkeit und des Gesehen werdens. Gleichzeitig wird man ernster genommen als wenn man sich vor der verbalen Attacke wegduckt oder gar schnippisch kontert.
Wie geht denn nun SABTA?! Praktisch ist es eine Reihe von Bewegungen, die dafür sorgen, dass sich der Körper aufrichtet und man selbstbewusst und positiv auf sein Gegenüber wirkt. Sprich: Füße fest auf den Boden, Hüfte zurück, Bauch rein, Schultern runter und nach hinten, Kopf gerade, Hände sanft aneinander gelegt (auf keinen Fall die Finger ineinander verschränken oder mit der einen die andere Hand festhalten, das wirkt unsicher). Das Merkel-Dreieck ist – man glaubt es kaum – eine ziemlich gute Haltung.
Im Seminar haben wir ganz bewusst durch große Bewegungen unseren Körper in die richtige Haltung gebracht – das macht man vor seinem Gegenüber natürlich nicht so, aber schon ein kleines Aufrichten bewirkt etwas, SABTA ist auch eine mentale Technik für sich selbst. Mir persönlich fallen gleich mehrere Situationen aus meinem Berufs- und auch Privatleben ein, in denen SABTA sehr hilfreich gewesen wäre. Das Konzept werde ich mir auf jeden Fall für die Zukunft, wenn mir nochmal jemand blöd kommt, merken.