von Admin on 6. Dezember 2019
Neukaledonien – wo liegt das eigentlich? Am anderen Ende der Welt trifft es da schon ganz gut. Unsere Kollegin Annika hat sich auf dem Weg gemacht in den zu Frankreich gehörenden Archipel in der Südsee. Rund 25 Stunden mit dem Flieger ab München über Japan bis nach Nouméa, der Hauptstadt von Neukaledonien, – rund 2000 Kilometer vor der Ostküste Australiens. Doch die lange Anreise lohnt sich, denn Neukaledonien ist etwas Besonderes. Warum? Lest selbst.
Nördlich von Hienghène an der Ostküste der Hauptinsel Grande Terre wird die einzige Verbindungsstraße jäh von einem Fluss unterbrochen. Eine Fahrt mit der Fähre „Bac de la Ouaième“ ist die einzige Möglichkeit auf die andere Seite zu gelangen – und Orte wie den Wasserfall von Tao zu besuchen. Die Stahlfähre ist die letzte ihrer Art – das Übersetzen ein Erlebnis. Dieses Relikt der Vergangenheit zeugt von einem ganz besonderen Wunsch der Neukaledonier: Ihre Vergangenheit, das Erbe ihrer Vorfahren und die Schönheit des Archipels mit allen Mitteln zu erhalten.
Der Strand Luengoni auf der Loyalitäts-Insel Lifou – ein Strand wie im Bilderbuch und doch so einsam und verlassen. Neukaledonien zählt im Durchschnitt nur fünf Urlauber pro Quadratkilometer, dafür jedoch aber umso mehr traumhafte Strände, die mit den schönsten der Welt wetteifern können – und: die man (meist) für sich allein hat.
Wohin geht die Reise? Einzig zu Wasser und ganz gemächlich im traditionellen Einbaum gelangen Besucher in die Bucht von Upi auf der Ile des Pins. Zu der – auch gerne aufgrund ihrer im Wasser befindlichen Felsformationen bezeichneten – „Kleinen Halong-Bucht“ führen keine Straßen.
Neukaledonien genießt den Status eines französischen Überseegebietes im Pazifik. Die Amtssprache ist daher Französisch. Als „Kanak“ werden die Ureinwohner des Archipels bezeichnet, ihre Sprache gehört zur austronesischen Sprachfamilie. Aktuell werden auf Neukaledonien insgesamt 28 Sprachen und 11 Dialekte der Kanak erzählt – teilweise können sich einzelne Dörfer untereinander in ihrer Kanak-Sprache nicht verständigen.
Alle reden vom Great Barrier Reef. Aber: Rund um Grande Terre – die 500 km lange Hauptinsel von Neukaledonien – windet sich das zweitgrößte Korallenriff der Welt um die größte Lagune der Welt. Rund zwei Drittel dieser Lagune stehen seit 2008 unter dem Schutz der UNESCO. Strenge Auflagen regeln und sichern den Bestand der Unterwasserwelt und so blieb das Riff bislang von der Korallenbleiche verschont. Ein Eldorado für Taucher und Schnorchler!
Der Kagu ist das Symbol von Neukaledonien: ein flugunfähiger Vogel, der bellende Laute von sich gibt. Mit recht großer Sicherheit kreuzt man seinen Weg zum Beispiel bei einer Wanderung durch den „Parc Provincial de la Rivière Bleue“ im Süden der Hauptinsel Grande Terre. Er erinnert an den Dodo, der seinerzeit auf La Réunion und Mauritius lebte, heute aber ausgestorben ist, da er als ebenso flugunfähiger Vogel eine leichte Beute für seine Feinde war. Nach all den Eindrücken auf Neukaledonien und der vorbildlichen Einstellung der Neukaledonier zu Natur und Umwelt wundert es uns nicht: Der Kagu auf Neukaledonien existiert immer noch!
Schlagwörter: Frankreich, Melanesien, Neukaledonien, Pazifischer Ozean, Südsee