von Admin on 4. Juni 2020
Vor einigen Wochen unseren Blogbeitrag „Urlaub mit dem Camper_ 10Hashtags die alles sagen“ gelesen? Lust bekommen und erste Reiseträume für einen Campingurlaub gehabt? Bevor es an die konkrete Planung geht, sind einige Tipps und Tricks unserer Kollegin Carola vielleicht ganz hilfreich. Hier teilt sie ihre Erfahrungen aus dem letzten Jahr, als es für sie und ihren Mann das erste Mal auf große Reise mit einem Wohnmobil ging. Und zwar nach Norwegen und Schweden.
#Anmietung
Am besten so nah wie möglich am Zielgebiet, aber aufgrund der Konditionen vielleicht doch eher noch in Deutschland? In unserem Fall mit Süd-Norwegen und Süd-Schweden als Destination wäre das vielleicht in Norddeutschland gewesen. Es war natürlich schon praktisch alles gleich von der Wohnung in München in das „Zuhause auf Rädern“ zu tragen, aber das hätte auch in ein Auto gepasst. Mit einem Wohnmobil zweimal quer durch Deutschland juckeln kann seinen Reiz haben – aber Stunden im Stau und hinter LKWs her war kein Spaß und sehr anstrengend. Wenn man Deutschland als Reiseland mit Stopps von vornherein einplant mag es in Ordnung sein, aber wenn man begrenzte Zeit hat und eigentlich so viel wie möglich im Zielland sehen möchte… suboptimal.
#Routenplanung
Die sollte früh beginnen aber auch nicht zu detailliert ausfallen. Die Sehenswürdigkeiten die auf der Bucket-List stehen, am besten mal mit Google-Maps abfahren und zusätzlich Tipps von erfahrenen Campern im Freundes- und Bekanntenkreis, aus Online-Foren oder den exzellenten Womo-Reihe Reiseführern von Schulz/Roth-Schulz einholen. „Normale“ Reiseführer für Land und Leute sind für die Routenplanung mit Womo eher ungeeignet. Und am besten auch keine konkrete Tagesplanung machen, nur die Strecke festlegen (klar gegebenenfalls Fähren buchen) und den Rest dann kurzfristig beschließen. Oft kommen nämlich Wetter, Gemütszustand, Tagesform der Fahrer, Zufall oder noch unbekannte Straßenzustände dazwischen. Nicht zuletzt kann der schönste Stellplatz nur ein paar Kilometer vom Etappenziel entfernt liegen, aber ausgeschildert oder auf Karten verzeichnet sind die eher nicht. Normalerweise plant man ja einen Roadtrip wie folgt: Früh aufstehen, fahren und besichtigen, spätnachmittags ankommen und ausruhen, essen etc. – Bei einigen sehr beliebten Stellplätzen und Campinplätzen (wie z.B. in Bergen oder Alesund aber auch auf freien Stellplätzen, wie auf dem Varden oberhalb von Molde) sollte man allerdings früh da sein um noch einen Platzt zu ergattern. Kürzere Streckenabschnitte machen also umso mehr Sinn!
#Essentielle Dinge die man dabei haben sollte
Neben dem Riesenvorteil, den Kleider- und Schuhschrank dabei zu haben, gibt es einiges an praktischer Ausrüstung, die im Wohnmobil-Urlaub wirklich Gold wert ist: Spanngurte und viele Geschirrtücher oder kleine Handtücher zum Beispiel! Irgendwas klappert immer (Herdabdeckung, Badtür, Unterschrankklappe…). Und was eine Spülmaschine täglich so leistet, zeigt sich auch erst wenn sie nicht mehr verfügbar ist. Also unbedingt eine große Waschschüssel oder einen Plastikkorb dabeihaben. Daneben natürlich Putzmittel und Lappen aller Art, Schaufel und Besen, kleine Anti-Bakterielle Reinigungstücher, Ohropax, Wärmeflasche, Taschenlampe, Karabiner, Fleece Decken die auch mal dreckig werden dürfen, kleines Wäschegitter oder ein Stück Wäscheleine und Klammern…
#Parken
So ein Womo braucht Platz und manchmal ist schon ganz schön viel „Gekurve“ nötig. Ideal für den Einkauf sind also größere Supermärkte mit viel Parkraum außerhalb der Städte. Aber manchmal kommt man auch an Sehenswürdigkeiten ins Schwitzen (in unserem Fall Maihaugen, Lillehammer Norwegen). Daher immer unbedingt vorher schauen (online oder dann Augen weit auf bei der Anfahrt) ob extra Plätze oder gar ein komplett eigener Parkplatz für Wohnmobile und Camper vorhanden sind. Ist in Norwegen relativ oft der Fall, nur sollte man sich dann auch dranhalten. Macht den Besuch viel entspannter und strapaziert die Urlaubskasse auch nicht extra. Apropos Stellplatz: Auch wenn ein Schild mit der Aufschrift „Camping Verboten“ vielleicht die Laune vermiest – über Nacht dort stehen und schlafen darf man, außer in Nationalparks. Nur sollte man eben nicht die Markise ausfahren oder die Campingstühle auspacken.
#Urlaubskasse
Von wegen mit Kreditkarte bezahlen geht in Norwegen und Schweden immer und überall! Automaten auf Parkplätzen, die auch die dritte EC / CC Karte unverarbeitet wieder ausspucken, man ohne Ticket aber garantiert Strafe zahlt? Blöd! Der Kiosk auf dem kleinen Campingplatz ist schon geschlossen, man darf gerne morgens zahlen, die Duschen funktionieren aber nur mit Kronenmünzen? Noch blöder! Auch in Ländern wo selbst der Kaugummi-Kauf mit Karte usus ist, hilft etwas Bares oft weiter. Am besten schon gleich ab Beginn eine kleine Münzsammlung anlegen.
#Stellplatz-Auswahl
Auf Campingplätzen ist die Auswahl des Stellplatzes oft eine Kunst für sich – denn die „Nachbarn“ stehen ja nicht immer überall zur Begrüßung bzw. zum „Abchecken“ davor. Indikatoren für eine Kinderschar (die, wenn man seine Ruhe haben möchte, eher hinderlich ist): Vier oder noch mehr Campingstühle am Tisch, bunte Luftschwimmtiere, Bälle, Mini-Roller oder sonstiges Spielzeug (gerne auch mal im Vorzelt). Ach ja – und keine Angst vor „Hanglage“: Mit der Zeit klappt es auch mit den Kötzen unter den Rädern. Am schönsten steht man natürlich (aber dann eben auch immer ohne Strom!) einsam in der Natur. Am besten an einem Badeplatz an einem malerischen See oder Fjord. Manchmal muss man aber auch hier Geduld haben bis die „Einsamkeit“ eintritt. Bei Helligkeit bis 23.00 Uhr im Sommer kommen die Einheimischen auch gerne mal nach 21 Uhr zum Schwimmen, Grillen, Picknicken… und nein, nur weil Alkohol so teuer ist, geht die Landjugend nicht um 22 Uhr brav ins Bett…
#Was isst der Camper
Am liebsten was Warmes! Aber Vorsicht, ein relativ großer Grill „bastelt“ sich nicht allein aus der Womo-Garage und wieder hinein. Und auch der Schlauch für die Gasflasche (falls man die aus dem Camper nehmen möchte) sollte lang genug sein. Generell lohnt es sich für Norwegen, noch in Deutschland einen guten Vorrat an Dosensuppen /Dosengoulasch, Kokosmilch für schnelle Curries, Nudeln mit verschiedenen Pestos und Soßen aus dem Glas, Reis etc. einzukaufen.
Schlagwörter: Camping, Campingurlaub, Naturerlebnis, Norwegen, Reise, Reiselust, Reisetrend, Schweden