Momente mit Symbolcharakter: Rituale die faszinieren

Zehn Rituale, die faszinieren: Einem Ritual oder einem Zeremoniell beizuwohnen ist für viele Reisende ein Moment, der lange in Erinnerung bleibt. Es gibt kaum einen Weg einer fremden Kultur und den damit verbundenen Gepflogenheiten so nah zu kommen und in das Leben der Einheimischen einzutauchen. Wem sich solch eine – häufig einmalige – Gelegenheit während einer Reise bietet, dem wird meist eine gute Vorbereitung abverlangt. Auch mehr und mehr Resorts und Hotels weltweit greifen traditionelle Rituale auf und verknüpfen diese mit dem Aufenthalt ihrer Gäste. Warum werden in Hongkong Mandarinen aufgehängt? Was hat es mit dem Sprung ins Meer auf Puerto Rico auf sich? Was macht Los Indianos auf La Palma aus? Und warum wird bei den Beachcomber Resorts & Hotels zur Hochzeit Sand gemischt?  Zehn Rituale führen einmal um die Welt.

Zum Dia de Los Indianos gleicht Santa Cruz, die Hauptstadt der Kanareninsel La Palma, einem Meer aus Weiß. Talkumpuder hängt in der Luft, die Menschen kleiden sich in weißem Leinen mit Spitzenbesatz, dazu ertönen karibische Klänge
Los Indianos auf La Palma (c) Borja Franqueira

Die Sache mit dem Talkumpuder: Zum Fest der Rückkehrer nach La Palma

Zum Dia de Los Indianos gleicht Santa Cruz, die Hauptstadt der Kanareninsel La Palma, einem Meer aus Weiß. Talkumpuder hängt in der Luft, die Menschen kleiden sich in weißem Leinen mit Spitzenbesatz, dazu ertönen karibische Klänge. Das Ritual zu einem der wohl ungewöhnlichsten Rosenmontagsumzüge der Welt lässt auf die Geschichte La Palmas schließen. Einst zog es zahlreiche Palmeros nach Lateinamerika – hauptsächlich nach Kuba. Die Rückkehrer, „Los Indianos“ genannt, brachten nicht nur Rum, Zigarren und allerlei Gepflogenheiten mit. Ihre Geschichten und Erzählungen von der anderen Seite der Welt musste besungen, betanzt und mit den Daheimgebliebenen geteilt werden. Der Dia de Los Indianos war geboren!

In den ersten Tagen des chinesischen Neujahrsfestes strömen die Einwohner Hongkongs nach Tai Po, um ihre Wünsche für das neue Jahr aufzuschreiben. Der Besuch der Wunschbäume hat eine über hundertjährige Tradition und zieht Besucher aus der ganzen Stadt sowie vom Festland an
Eine Mandarine ein Wunsch (c) Hong Kong Tourism Board

Eine Mandarine, ein Wunsch: Der Jahreswechsel in Hongkong

In den ersten Tagen des chinesischen Neujahrsfestes strömen die Einwohner Hongkongs nach Tai Po, um ihre Wünsche für das neue Jahr aufzuschreiben. Der Besuch der Wunschbäume hat eine über hundertjährige Tradition und zieht Besucher aus der ganzen Stadt sowie vom Festland an. Früher wurden die Wunschzettel an eine Mandarine gebunden und hoch oben in die Äste des Baumes geworfen. Die Legende besagt, dass der Wunsch nur in Erfüllung geht, wenn die Mandarine erfolgreich in den Ästen des Baumes verbleibt, ohne herunterzufallen. Mittlerweile werden die Wunschzettel an Holständern in der Nähe der Bäume befestigt, um sie zu schützen. Um dieses uralte Ritual zu bewahren, wurde das Hong Kong Well-Wishing Festival entwickelt, welches jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht.

Jedes Jahr am 23. Juni, zwei Tage vor der Sommersonnenwende und am Vorabend des Fests zur Geburt des Heiligen Johannes des Täufers, feiern die Puerto Ricaner die Noche de San Juan (Johannisnacht).
Strand in Aguadilla © Discover Puerto Rico

Der erlösende Sprung: Zur Noche San Juan in Puerto Rico

Jedes Jahr am 23. Juni, zwei Tage vor der Sommersonnenwende und am Vorabend des Fests zur Geburt des Heiligen Johannes des Täufers, feiern die Puerto Ricaner die Noche de San Juan (Johannisnacht). Den Feierlichkeiten wohnt ein mitunter kurios wirkendes Ritual bei: Der Tradition nach versammeln sich die Bewohner an der Stränden überall auf der karibischen Insel und springen um Mitternacht mindestens dreimal – manche sogar sieben- oder zwölfmal – rückwärts ins Meer. Dieser Sprung in den Atlantik soll von allem Negativen befreien. Puerto Rico Urlauber, die bei diesem beeindruckenden Ereignis dabei sein möchten, sollten sich so früh wie möglich einen Platz in Ufernähe an ihrem Lieblingsstrand sichern. Eine etwas gemütlichere Variante diesem Ritual beizuwohnen, ist die Teilnahme an den Partys, die zur Noche de San Juan von zahlreichen Hotels auf der gesamten Insel veranstaltet werden.

Die typisch maledivische Gastfreundschaft erfahren Reisende bereits beim Betreten der Inseln, wenn ihre Ankunft per Boot oder Wasserflugzeug vom rhythmischen Klang der Bodu Beru-Trommeln und Gesang begleitet wird.
(c) Atmosphere Hotels & Resorts

Bodu Beru – Der Herzschlag der Malediven: Ein Ritual als Willkommensgruß

„Joy of Giving“ ist das Motto der Atmosphere Resorts auf den Malediven und inspiriert die insgesamt acht Hotels, ihren Gästen ein unvergessliches Urlaubserlebnis zu schenken. Die typisch maledivische Gastfreundschaft erfahren Reisende bereits beim Betreten der Inseln, wenn ihre Ankunft per Boot oder Wasserflugzeug vom rhythmischen Klang der Bodu Beru-Trommeln und Gesang begleitet wird. Bodu Beru ist eine traditionelle Musik- und Tanzform im Inselstaat. Die Trommeln bestehen aus ausgehöhltem Kokosnussholz sowie Rochen- oder Ziegenhaut. Sie werden rhythmisch geschlagen, wobei die Frequenz immer schneller wird, weshalb man die Art der Musik auch als „Vibration der Insel“ bezeichnet. Das Ritual dient nicht nur als Will-kommensgruß für Reisende auf der Insel, häufig liefern die Trommeln auch die Begleitmusik bei Hochzeiten.

Eine beliebte Delikatesse in Oman ist das Gericht Shuwa, das meist zu den Eid-Feierlichkeiten, zum Beispiel zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan, gereicht wird. Eine in den Boden eingelassene Grube dient als Shuwa-Ofen
Shuwa in Oman (c) Vitaly Volkov

Shuwa: Zu Feierlichkeiten im Sultanat Oman

Eine beliebte Delikatesse in Oman ist das Gericht Shuwa, das meist zu den Eid-Feierlichkeiten, zum Beispiel zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan, gereicht wird. Eine in den Boden eingelassene Grube dient als Shuwa-Ofen. Mit Fliesen verkleidet oder mit einer Metalltrommel bestückt, ist er in den Gärten vieler Omanis zu finden. Zur Zubereitung des Gerichts wird traditionell Lamm, Ziege oder auch Kamelfleisch in einer speziellen Gewürzmischung mariniert, mit Datteln und Nüssen gefüllt und zum Schluss in Bananenblätter eingewickelt. Anschließend wird das Fleisch im Shuwa-Ofen vergraben, der wiederum mit heißen Kohlen befüllt und mit einem Deckel verschlossen wird. Der Ofen ermöglicht ein besonders langsames Garen, je nach Rezept über einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden, bis das Fleisch besonders zart und saftig ist. Dazu wird Reis oder Brot gereicht. Ein Festessen für die ganze Familie!

Die Lei-Zeremonie: Im Kāʻanapali Beach Hotel, Maui/Hawaii

Am 1. Mai zelebrieren die Hawaiianer den Lei Day, denn kein Schmuckstück repräsentiert die hawaiianische Kultur und herzliche Gastfreundschaft so sehr wie die Ketten aus Blüten, Blättern, Nüssen oder Federn. Der Lei wird als Willkommensgeschenk sowie Zeichen der Wertschätzung überreicht. Verwelkte Blütenkränze werden traditionell an Bäume gehängt oder dem Meer übergeben, um sie den Göttern zurück zu schicken. Das Kāʻanapali Beach Hotel auf Maui zelebriert die Tradition des Leis mit einer besonderen Abschiedszeremonie für seine Gäste. Diese beginnt mit einem Oli (Gesang), wobei jedem Gast ein Lei mit braunen Kukui-Nüssen überreicht wird. Bei jeder Wiederkehr wird eine dunkle Nuss durch eine weiße ersetzt – als Zeichen einer sicheren und erhellenden Reise. Auf diese Weise wird jeder Gast Teil der ʻohana (=Familie) des Kāʻanapali und daran erinnert, dass man sich auf Hawaii nicht einfach verabschiedet, sondern „A hui hou“ – auf Wiedersehen – sagt.

Die isländischen Traditionen sind geprägt von alten heidnischen Überlieferungen nordischer Götter und vom Glauben an Elfen und Trolle. So auch die Legende der Jólasveinar – der „Weihnachtskerle“. Bei diesen 13 Kobolden handelt es sich um die Söhne eines Riesen-Ehepaares, dessen Existenz im 13. Jahrhundert begründet liegt.
Mystisches Island © Katla Travel_Dirk Moser-Delarami

Jólasveinar: Die 13 isländischen Weihnachtskerle

Die isländischen Traditionen sind geprägt von alten heidnischen Überlieferungen nordischer Götter und vom Glauben an Elfen und Trolle. So auch die Legende der Jólasveinar – der „Weihnachtskerle“. Bei diesen 13 Kobolden handelt es sich um die Söhne eines Riesen-Ehepaares, dessen Existenz im 13. Jahrhundert begründet liegt. Die Riesengattin musste für ihren bettlägerigen Mann Nahrung beschaffen und tat das, indem sie unartige Kinder fing. Diese Legende wurde über Jahrhunderte als Erziehungsmaßnahme eingesetzt, im Laufe der Jahre aber entschärft und heute spielen nicht mehr die Riesen, sondern die Kobolde die Hauptrolle in diesem Brauchtum: Zwischen dem 12. und dem 24. Dezember stellen in Island die Kinder Schuhe auf den Fenstersims. Jeden Tag kommt einer der Koboldbrüder und legt den Braven Süßigkeiten oder kleine Geschenke in die Schuhe, die Unartigen erhalten Kartoffeln. Für alle, die Island und die dortigen Traditionen live erleben möchten, erstellen die Expertinnen des Island-Spezialreiseveranstalters Katla Travel individuelle Reisen auf die Insel aus Feuer und Eis.

Arabischer Kaffee, auch bekannt als „Gahwa", ist ein wichtiges kulturelles Ritual in Ras Al Khaimah und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die traditionelle Methode der Zubereitung und des Servierens ist tief in der Beduinenkultur verwurzelt und wurde über Generationen hinweg übermittelt.
(c) Ras al Khaimah Tourism Development Authory (RAKTDA)

Ein Zeichen der Gastfreundschaft: Der arabische Kaffee „Gawha“

Arabischer Kaffee, auch bekannt als „Gahwa“, ist ein wichtiges kulturelles Ritual in Ras Al Khaimah und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die traditionelle Methode der Zubereitung und des Servierens ist tief in der Beduinenkultur verwurzelt und wurde über Generationen hinweg übermittelt. Das Ritual der Kaffeezubereitung umfasst das Rösten und Mahlen der Kaffeebohnen, die Zugabe von Gewürzen wie Kardamom und das traditionelle Aufbrühen des Kaffees über heißen Kohlen. Der Kaffee wird in kleinen Tassen serviert, zu denen Datteln als Symbol der Gastfreundschaft gereicht werden. Es ist Tradition, Besuchern bei ihrer Ankunft und während ihres Besuchs eine Tasse Kaffee anzubieten. Das Teilen des Kaffees ist für die Gastgeber eine Möglichkeit, ihren Respekt und ihre Wertschätzung für ihre Gäste zum Ausdruck zu bringen. Besucher von Ras Al Khaimah können das traditionelle arabische Kaffeeritual bei einem Besuch des Nationalmuseums von Ras Al Khaimah erleben.

Mit gleich acht Service-Ritualen schafft die mauritische Hotelgruppe Beachcomber Resorts & Hotels besondere Urlaubsmomente: Vom The Beautiful Cocktail, einem Willkommensdrink in allen Häusern, über The Beautiful Concert, klassischen Konzerten an besonderen Orten, bis hin zur The Beautiful Story, Geschichten über Mauritius Gegenwart oder Vergangenheit von Einheimischen in gemütlicher Runde an einem besonderen Platz der Hotelanlage erzählt
(c) Beachcomber Resorts & Hotels

The Art of Beautiful: Die Service-Rituale der Beachcomber Resorts & Hotels

Mit gleich acht Service-Ritualen schafft die mauritische Hotelgruppe Beachcomber Resorts & Hotels besondere Urlaubsmomente: Vom The Beautiful Cocktail, einem Willkommensdrink in allen Häusern, über The Beautiful Concert, klassischen Konzerten an besonderen Orten, bis hin zur The Beautiful Story, Geschichten über Mauritius Gegenwart oder Vergangenheit von Einheimischen in gemütlicher Runde an einem besonderen Platz der Hotelanlage erzählt. Persönliche Begegnungen und Kontakte zwischen jungen Gästen und Einheimischen verspricht das Ritual The Beautiful Neighbours. Und wer sich das Ja-Wort im kreolischen Paradies gibt, den erwartet mit The Beautiful Wedding eine besondere Tradition: Während der Hochzeitszeremonie vermischt das Brautpaar Sand in zwei unterschiedlichen Farben, der dann wieder zurück ins Meer gegeben wird. Dieser Brauch steht symbolisch für die Verbindung zweier Menschen.

Mit dem Crop Over-Festival feiert der Karibikstaat Barbados das Ende der Zuckerrohrernte.
Crop Over-Festival auf Barbados (c) BTMI

Der Ernte sei Dank: Das Crop Over-Festival auf Barbados

Mit dem Crop Over-Festival feiert der Karibikstaat Barbados das Ende der Zuckerrohrernte. Das größte – und sicherlich auch bunteste – Fest in den Sommermonaten findet in diesem Jahr vom 1. Juli bis zum 7. August statt. Eine Augenweide für Besucher, der Höhepunkt der Feierlichkeiten und zugleich Abschluss des bunten Treibens dieser über 300 Jahre alten Tradition ist stets das Grand Kadooment. Bei der riesigen Straßenparty am ersten Montag im August konkurrieren Tanzwütige, Musiker und aufwendige Kostüme um die Gunst der Zuschauer!

 

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